Die Goldregen-Intrige by Roland Lange

Die Goldregen-Intrige by Roland Lange

Autor:Roland Lange [Lange, Roland]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Goldregen, Intrige, Kriminalroman, Die Goldregen-Intrige, Prolibris Verlag, Ingo Behrends, Harz, Roland Lange, Krimi
ISBN: 978-3-95475-052-8
Herausgeber: Prolibris Verlag
veröffentlicht: 2015-07-29T16:00:00+00:00


In Windeseile hatte er sich etwas angezogen, war zum Auto gestürzt und losgefahren. Das Ohr hatte er samt Verpackung ins Gefrierfach des Kühlschranks gelegt. Warum, wusste er selbst nicht genau. Vielleicht glaubte er, es so für seinen Bruder konservieren zu können.

Er fuhr die Strecke wie in Trance. Schemenhaft huschte der Gegenverkehr an ihm vorbei. Ohne die Geschwindigkeit zu drosseln, schlitterte er durch die vielen engen Kurven im Westerhöfer Wald, riskierte ein ums andere Mal, die Kontrolle über das Auto zu verlieren. Er überholte an unübersichtlichen Stellen, fing sich dafür wütendes Hupen ein. Es war ihm egal. Nur ein einziger Gedanke beherrschte ihn – rechtzeitig bei Simon zu sein!

Endlich erreichte er das Grundstück, steuerte an einem parkenden klapprigen VW-Bus vorbei in die Zufahrt. Er sprang aus dem Auto und stolperte auf das Haus zu. Noch in der Bewegung griff er nach der Klinke der Eingangstür und wurde hart gebremst. Es war abgeschlossen.

»Simon!«, brüllte er. »Simon, mach auf!«

Wie ein Wilder hetzte er an der Hausfront auf und ab, versuchte, einen Blick durch das Fenster zu erhaschen. Doch in diesen Sekunden irren Herumspringens wusste er bereits, dass es vergeblich war. Simon war verschwunden, das hatte er schon die ganze Zeit befürchtet. Aber mit der endgültigen Gewissheit kam die Angst zurück, stärker als zuvor. Die Angst um seinen Bruder und noch mehr um sich selbst!

»Bemühen Sie sich nicht, da macht keiner auf.«

Mario hatte nicht gemerkt, dass jemand auf ihn zugekommen war. Jetzt trat der Typ neben ihn und betrachtete ihn neugierig.

»Was? Wieso …?« Den Oberkörper leicht nach vorn gebeugt, hatte Mario unwillkürlich die Arme etwas angewinkelt und die Hände zu Fäusten geballt. So stand er dem Fremden angespannt lauernd gegenüber, schielte links und rechts an ihm vorbei, checkte instinktiv die Fluchtmöglichkeiten ab. War der einer von denen? Einer seiner Erpresser? Einer von Simons Peinigern? Wo war er so schnell hergekommen? Richtig, der VW-Bus!

»Hier ist ein Mord geschehen, vielleicht war er daran beteiligt, dann ist er geflüchtet, vielleicht war er aber auch das Opfer.«

»Wo … woher wissen Sie …?« Wie zu Hause, als er das Ohr im Karton liegen gesehen hatte, legten sich die würgenden Hände von Neuem um seinen Hals. Wieder spürte er die Kälte, die seinen gesamten Körper erfasste.

»Ich habe das beobachtet«, sagte der Fremde. »Ich bin Redakteur. Online-Magazin Burgblick. Ist Ihnen bestimmt ein Begriff. Und Sie? Sie kennen den Typ, richtig? Ich hörte da gerade einen Namen: Simon … Und wer sind Sie?«

»Das geht Sie einen Scheißdreck an!«, platzte es aus Mario heraus. Alle verbliebenen Kräfte hatten sich in ihm gebündelt und zu seinem plötzlichen Wutausbruch geführt. Er ließ den Fremden stehen, schwang sich in sein Auto und setzte mit durchdrehenden Reifen zurück. Es knackte gefährlich im Getriebe, als er Sekunden später in schneller Folge die Gänge hochschaltete und in halsbrecherischer Geschwindigkeit die schmale Landstraße entlangraste.

Zu Hause angekommen schleppte er sich ins Schlafzimmer, schaffte es aber nicht mehr bis auf das Bett. Er sackte davor zusammen, fiel langsam zur Seite, bis er der Länge nach auf dem Fußboden lag. Heftiges Schluchzen erschütterte



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